Konzeption zum Erhalt und künftigen Nutzung
der Kirche von Hermersdorf



1. Einleitung
2. Aus der Geschichte
3. Zustandsbeschreibung
4. Die zukünftige Nutzung der Kirche
5. Sanierung und bauliche Veränderungen
6. Ausblick

Einleitung

1. Einleitung

Einleitung

Die Dorfkirche von Hermersdorf ist Zeugin der über siebenhundertjährigen Geschichte des Ortes. Sie war über die Jahrhunderte hinweg neben dem geographischen auch der geistliche Mittelpunkt des Ortes. Geblieben ist ein Baudenkmal von historischem Wert, ebenso die zentrale Lage. Die rein kirchliche Nutzung ist seit Jahren rückläufig. In ihrer ursprünglichen Bestimmung als Sakralbau geriet die Kirche immer mehr in ein Schattendasein.

Die Kirchengemeinde selbst konnte diesen Prozess auch nach dem Zusammenschluss der ehemals selbständigen Kirchengemeinden im Sprengel zur Ev. Kirchengemeinde „Müncheberger Land“ nicht aufhalten, zumal sie in Hermersdorf nur sehr wenige Mitglieder hat.

Bis ca. Ende 2006 konnte die Kirchengemeinde für Ihre Veranstaltungen noch die Gemeinderäume im ehemaligen Pfarrhaus nutzen. Da sie auch angesichts der finanziellen Belastung infolge des Wiederaufbaues der Müncheberger Stadtkirche nicht in der Lage war, beide Gebäude auf Dauer zu erhalten, wurde das Pfarrhaus 2005 verkauft.

Inzwischen waren gravierende Verfallserscheinungen an der Bausubstanz der Kirche deutlich erkennbar. Schäden am Dach und deren Folgen hatten dramatisch zugenommen. Im Zeitraum Dezember 2004 bis Ende 2012 konnte mit der Teilsanierung des Turmes ein erster Bauabschnitt umgesetzt werden. Die einzelnen Maßnahmen werden unter Punkt 5 beschrieben. Die Redewendung „Die Kirche im Dorf lassen“ stellte und stellt für uns ein Leitmotiv für die Gründung des Förderereins und unser bisheriges und zukünftiges Engagement dar.

Neben dem direkten Anliegen, dieses historische Bauwerk vor dem Verfall zu bewahren, bedeutet diese Metapher aber auch, dass bei allen Planungen die Balance zwischen Anspruch und Wirklichkeit gewahrt bleiben muss. Zu klären wäre dabei, wo die Bedürfnisse der Bewohner des Dorfes und der Kirchengemeinde für eine künftige Nutzung der Kirche liegen. Es stellte sich uns die Frage, wie wichtig diese Kirche für das Dorf und seine Bewohner ist.

Daraufhin fanden sich zu Beginn des Jahres 2001 eine Gruppe von interessierten Bürgern zu einer Initiativgruppe zusammen, in der auch Mitglieder der Ev. Kirchengemeinde mitarbeiteten. Am 5. Juli des selbigen Jahres kam es zur Gründung des Fördervereins Dorf und Kirche Hermersdorf e.V..

Als Mitglieder des Fördervereins wollen wir uns so wie bisher gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde Müncheberger Land für den Erhalt und eine zukünftige Nutzung der Kirche einsetzen.

Wir wollten die Kirche im besten Sinne des Wortes wieder mit Leben füllen, was uns zum Teil schon gelungen ist. Sie ist ein Teil der Identität des Dorfes. Hier entstand wieder ein Ort der Begegnungen für alle Dorfbewohner und Gäste, der zukünftig noch stärker genutzt werden soll. Wie eine solche "Wiederbelebung" aussehen kann und wie sie zukünftig noch intensiviert werden könnte, wird im Folgenden dargestellt.


2. Aus der Geschichte der Kirche

Um 1230

Bau der Kirche von Hermersdorf vier

Um 1400

Aufstellung eines Marienaltars mit acht Heiligenfiguren - Erhalten geblieben sind die Figuren des Hl. Petrus und Hl. Anna Selbdritt

1541

Einführung der Reformation in Hermersdorf

1613

Neubau eines Kirchturmes nach Abriss des Alten. bild

1620

Guss und Aufhängung der jetzigen Glocke Gewicht: 451 kg. Die größte Glocke wurde 1836 wegen eines Risses „weggeschafft“, zwei kleine Glocken zerschmolzen beim Brand 1945)

1625

Neue Innenausstattung der Kirche.

1654

Kirche ohne Kanzel und Türen
Erster Pfarrer nach dem dreißigjährigen Krieg

bild

1680

Bau einer Kanzel und eichener Kirchentüren
sieben

1682

Bau der alten Kirchhofsmauer

1705

Renovierung der Kirche.

1735

Erhöhung des Turmes durch einen 15 m hohen Holzaufbau

1744

Einbau einer Kirchturmuhr
(stand von 1830 - 1945 still)

1836/37

Völliger Umbau der Kirche:
Abriss des Holzaufbaues von 1735. Bau eines flachen Daches. Flügelaltar kam in das Müncheber- ger Museum. Rundbogenfenster und Balkendecke, Kanzel über dem Altar.

1870

Einbau von zwei Seitenemporen

1871

Erste Orgel in Hermersdorf

1945

(Mitte April) Kirche durch Artillerie in Brand geschossen

1952/54

Wiederaufbau der Hermersdorfer Kirche, initiiert und geleitet vom damaligen Pfarrer Meckel:
  • Holz wurde von den Hermersdorfern gestiftet.
  • Kleine Orgelempore, Chor mit Altar und Kanzel wieder wie vor 1837
  • Altar mit drei Bildern des Berliner Künstlers Herrler
  • Wände mit Ausmahlung von Petrusbildern durch den Kunstmaler Grunemann in Frankfurt (Oder)
  • Einweihung am 31. Oktober 1954 durch den damaligen Generalsuperintendenten Dr. Jacob
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Bis 1990

Ausbesserungsarbeiten beim Dach und im Innenbereich

2001

Förderverein Dorf und Kirche Hermersdorf e.V. gegründet, erste Schadenserfassung und Beantragung von Fördermitteln für eine umfassende Sanierung der Kirchebild

2004-12

Rekonstruktion des Turmes:
  • Erneuerung der Treppen und Ebenen,
  • Neueindeckung des Daches,
  • teilweise Ausbesserung der Fassade,
  • umfangreiche Elektro-Installationen,
  • Errichtung eines neuen Glockenstuhls
Die Glocke wird damit wieder auf die Höhe der Schallluken verbracht, sie erhält einen elektrischen Antrieb und eine elektronische Zeitsteuerung.bild

3. Zustandsbeschreibung

Der bauliche Zustand

Zum Gründungszeitpunkt des Fördervereins befand sich die Kirche in einem schlechten baulichen Zustand. In den vergangenen 10 Jahren konnte dieser mit großen Anstrengungen zumindest bzgl. des Turmes verbessert werden. Die dabei durchgeführten Sanierungen werden unter Punkt 5 näher beschrieben.

Die Innenausstattung

Turm


Der Hauptzugang in die Kirche führt durch den Turm, der sich an den Westgiebel des Kirchenschiffes anfügt. Tritt man durch den zweiflügligen spitzbogenförmigen Haupteingang, gelangt man zunächst in dem im Turm befindlichen Vorraum. Seine Grundfläche beträgt ca. 4 x 4 m. Darüber befinden sich In Abständen von ca. 5 m insgesamt drei, über Treppen begehbare, Etagen.

Seit Mai 2011 hängt die einzige, noch verbliebene Glocke der Kirche in einem neuen Glockenstuhl, der sich auf der obersten Ebene, in Höhe der Schallluken befindet. Gleichzeitig erhielt sie einen elektrischen Antrieb und eine elektronische Zeitsteuerung. Die Glocke wiegt 451 Kg. Sie wurde 1620 von Christian Heinze in Spandau gegossen und vom damaligen Patron Christian Pfuel gestiftet. Neben diesen Informationen trägt sie außerdem die Inschrift: An Gottes Segen ist alles Gelegen der Edle und Ehrenfeste Christian Pfuhl und Joachim Fridrich Schabelow Allhier Kirchenpatron und Gerichtsherren, Daniel Nigrinus Pfarherr. Christan Heinze Giesser zu Spandau Anno 1620

Hauptschiff


Durch eine zweiflügelige Bogentür gelangt man in das Hauptschiff der mittelalterlichen Kirche, deren Grundmaß 9 x 13 m beträgt.
Hier befinden sich insgesamt 19 Bänke (Länge jeweils 3,3 m), die in zwei Reihen aufgestellt sind. Die Bänke sind in einem guten Zustand. Zum großen Teil kann das auch von der Empore gesagt werden, nur ihr Fußboden ist teilweise reparaturbedürftig.
Das Hauptschiff wird durch vier vierarmige aus Holz und Hanfseilen gefertigte Lampen erleuchtet.

schiff
Kirchenschiff und Empore vom Altar aus gesehen, rechts vorn die Kanzel
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Eines der vier vom Maler Rudolf Grunemann aus Frankfurt (Oder) um 1953 geschaffenen Wandbilder
fenster fenster2 fenster3

Die Kirche erhält Licht durch insgesamt acht bleiverglaste Bogenfenster, deren Höhe ca. 4 m und Breite 1,25 m betragen. Zwei davon befinden sich im Altarraum.

altarraum

Altarraum

Die Beleuchtung besteht lediglich aus zwei an den Seitenwänden befindlichen Wandleuchtern. Der Altarraum ist wesentlich kleiner (ca. 7,5 x 5,7 m), er wird durch einen, bis fast an das hölzerne Tonnengewölbe heranreichenden, Triumphbogen vom Hauptschiff optisch getrennt. Im Übergang zum Altarraum befindet sich linkerhand die aus Holz gefertigte Kanzel, ihr Zustand ist gut.
Das Taufbecken besteht aus einem 90 cm hohen Unterbau aus schräg versetzten Backsteinen. Den Abschluss bildet ein Holzring zum Halten der Taufschale. Diese wird anderwärtig verwahrt.

Der Altar

besteht aus einem relativ großen Tisch (Massivholz, ca. 3 cm Dicke und 1,0 x 2,2 m in der Fläche), der auf einem gemauerten Sockel ruht. Letzterer ist verputzt, geweißt und hat die Maße 1m x 0,9 m x 1,9 m (H x B x L).

altar

Statt des verbrannten Flügelaltars, hat der Berliner Künstler HERRLER um 1953 ein dreiflügeliges Altarbild auf Linoleum geschaffen. Auf ursprünglich goldenem Untergrund werden die Kreuzigung, die Geburt und die Taufe Jesu dargestellt. Die Maße des Bildes sind: Gesamthöhe einschließlich der Konsole 1,85 m; Breite 2,25 m. Auf dem Altar befinden sich ein schlichtes Holzkreuz, 75 cm hoch und zwei ebenfalls aus Holz gearbeitete Kerzenständer, 55 cm in der Höhe.

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Wandtabernakel links vom Altar
separate Eingangstür im Altarraum, Südseite

Die Heiligen-Standbilder

Bis zu der umfangreichen Umgestaltung der Kirche 1836/37 befand sich an dieser Stelle ein mittelalterlicher Altar, der die folgenden aus Holz geschnitzten Heiligen zeigte:
  • die Jungfrau Maria mit dem Christuskind auf dem Arm,
  • die heilige Anna Selbdritt (die Mutter der Maria),
  • den Apostel Petrus und
  • die heilige Barbara mit Krone und Kelch
Dieser Altar wurde entfernt und kam in das Müncheberger Altertumsmuseum. (nachzulesen in: „Märkisches Dorfleben einst und jetzt – Bilder aus der Geschichte der Landgemeinden Hermersdorf, Wulkow und Trebnitz“ S. 68 ff., von Ludwig Lehmann, Pfarrer in Hermersdorf; ersch. 1901 im "Deutscher Dorfschriftenverlag" Berlin.) Das Altertumsmuseum Müncheberg wurde 1945 zerstört (viele Exponate konnten allerdings vorher ausgelagert werden).

Von diesem Altar sind zwei Figuren erhalten geblieben: Die Hl. Anna Selbdritt und der Hl. Petrus. Sie sind Eigentum der Hermersdorfer Kirchgemeinde und befinden sich z.Zt. in einer Berliner Restaurationswerkstatt. Die Figuren sind zum Teil schon restauriert, eine endgültige Restaurierung wird erfolgen, sobald die Mittel dafür zur Verfügung stehen. Derzeit wird ein Restaurierungskonzept von der Restauratorin erstellt.

Die Skulpturen sind 101 cm hoch, 33-34 cm breit und 17 cm tief. Beide sind aus Lindenholz gearbeitet, Vollplastiken (d.h. rückseitig nicht ausgehöhlt). Es wird geschätzt, dass sie aus dem Anfang des 16. Jh. stammen könnten.

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HL. Anna Selbdritt
Hl. Petrus

Die aktuelle Situation der Altarfiguren stellt sich wie folgt dar: sobald eine geeignete Vitrine angeschafft worden ist, sollen die Figuren in der Müncheberger Kirche aufgestellt werden. Dazu gibt es einen Beschluss des Gemeindekirchenrates, außerdem wird diese Maßnahme vom Landesdenkmalamt, dem Kirchenkreis, dem Konsistorium und der unteren Denkmalbehörde unterstützt.

Nach entsprechender Instandsetzung der Hermersdorfer Kirche und insbesondere des Daches sollen die Figuren wieder an ihrem angestammten Platz aufgestellt werden.

4. Die zukünftige Nutzung der Kirche

Der Förderverein „ Dorf und Kirche Hermersdorf e.V.“ sah und sieht seine Aufgabe darin, das Bewusstsein der Bevölkerung für die Kirche als bauhistorisch wertvolles und den Ortskern prägendes Gebäude zu wecken. Darüber war und ist bestrebt, gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde dem Gebäude wieder eine größere geistige Bedeutung zukommen lassen.

Neben dem ureigenem Interesse der Ev. Kirchengemeinde, dieses Haus als einen religiösen Ort der Verkündigung zu verstehen, wurden hier auch Möglichkeiten geschaffen , andere, der Kommunikation und des geistigen Austausches dienende Veranstaltungen durchführen zu können. In Hermersdorf leben zur Zeit etwa 300 Menschen.

Die kommunale Grundausstattung für die Entwicklung eines vielfältigen dörflichen Gemeinschaftslebens ist sehr beschränkt. Den Dorfbewohnern steht neben einem begrenzt nutzbaren Versammlungsraum im Gebäude der freiwilligen Feuerwehr ein weiterer Raum im 2005 entstandenen Begegnungstreff „Haltepunkt Alte Schule“ zur Verfügung.



Für eine erweiterte Nutzung würden folgende Argumente sprechen:
  • Die Ev. Kirchengemeinde hat das ehemalige Pfarrhauses aus ökonomischen Gründen aufgegeben und plant sämtliche Veranstaltungen zukünftig in der Kirche durchzuführen. Dazu gibt es einen Beschluss des Gemeindekirchenrates (GKR).
  • In der Kirche sollen durch die unter Abschnitt 5 genannten Veränderungen Räumlichkeiten entstehen, die für Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft oder bestimmter Gruppen einen würdigen Rahmen bieten können, der sonst im Ort nicht vorhanden ist. Der Ortsbeirat Hermersdorf unterstützt deshalb die Initiativen zur Wiedernutzung der Kirche.
  • Die Therapieeinrichtung "Eichendorfer Mühle Brandenburg e.V." ist Mitglied des Fördervereins. Ihr Geschäftsführer bekundete die Absicht, die Kirche sowohl für Veranstaltungen der Baptistengemeinde, als auch für Freizeit- und Kulturangebote ihrer Bewohner nutzten zu wollen.
  • Hermersdorf ist in landschaftlich reizvoller Umgebung im Naturpark "Märkische Schweiz" gelegen. Durch das Dorf führt der Europawanderweg E11 und der Ort wird tangiert durch den Europaradweg R1 (über Obersdorf/ Münchehofe) Eine zeitweilige öffnung der Kirche fñr Veranstaltungen und Ausstellungen, würden die touristische Attraktivität des Dorfes erhöhen.

Die Dorfkirche von Hermersdorf wird teilweise schon und soll auch künftig durch folgende Nutzungen und Veranstaltungen mit neuem Leben erfüllt werden:
  • Gottesdienste und andere Veranstaltungen der Ev. Kirchengemeinde – finden i.d.R. alle 4-6 Wochen statt
    Veranstaltungen des "Eichendorfer Mühle Brandenburg e.V."
  • Darstellungen der Ortsgeschichte (z.B. Ausstellungen oder Vorträge, konkrete Angebote liegen vor)
  • Lesungen
  • Konzerte unterschiedlichster Art, Gesangsabende, mehrere Theateraufführungen bereits erfolgt
  • Angebote für Kinder
  • Veranstaltungen für Senioren, wie z B. Erzählkreis, Altennachmittage etc.
  • "Kino in der Kirche" – fanden auch infolge der Heizungsprobleme überwiegend in der Begegnungsstätte statt
  • Ausstellungen, Vorträge, Führungen mit Bezug zum Naturpark und dem Schutz von Natur und Landschaftsbild
  • Beteiligung am Programm "offene Kirche"
  • Tanzfeste(seit fast 10 Jahren bereits fest etabliert

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5. Sanierung und bauliche Veränderungen

grundriss

Grundriss der Kirche Hermersdorf ( Zeichnung verändert nach Stuhlemmer Dipl. Ing. Architekten)


Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten kann der zweite Schritt mit der Umsetzung von Baumaßnahmen beginnen, die dem zukünftigen Nutzungsanspruch gerecht werden.
Zu den wesentlichen Grundvoraussetzungen für eine kontinuierliche, ganzjährige Nutzung der Kirche gehören sanitäre Einrichtungen und ein beheizbarer Raum.
Nach Abwägung der vorhandenen Möglichkeiten erscheinen uns die im folgenden beschriebenen Veränderungen am sinnvollsten.

Das Hauptschiff mit Altarraum

Die sehr weit verbreitete Variante einer Verglasung des oberen Emporenbereiches, zur Schaffung eines eigenständigen und beheizbaren Raumes, wurde erwogen. Ein großer Nachteil bei dieser Nutzungsart ist, dass der Raum nur über eine Treppe erreichbar, und somit nicht behindertengerecht, wäre. Auch was seine Größe und Gesamtausstrahlung beträfe, überzeugt uns diese Möglichkeit nicht.
Viel geeigneter erscheint uns deshalb der Altarraum.
In vielfacher Weise ist der Altarraum nach unserem Ermessen ein besonderer Ort. Aus historischer Sicht ist er möglicherweise die "Keimzelle", der ursprünglichste Teil dieser Kirche. Aus theologisch-geistlicher Sicht erfährt er ebenfalls eine hervorgehobene Bedeutung.
Aus dieser Wertigkeit heraus und in Hinblick auf Proportionen und Lage stellt er für uns den am geeignetsten Raum dar.

Unmittelbar vor dem Bogen, zwischen Hauptschiff und Altarraum könnte eine Stahl/Glas Abtrennung errichtet werden. Diese sollte so konstruiert sein, dass sie bei Inanspruchnahme der gesamten Kirche weitestgehenöffnet werden kann, ansonsten aber den Altarraum zu einem funktionell unabhängigen Raum werden ließe.
Der aus dunkelbraunen, glasierten Klinkern bestehende, Fußboden sollte durch eine mehr Wärme ausstrahlende Alternative (Terrakotta, Dielung etc.) ersetzt werden.

Die Raumgestaltung müsste natürlich im Einklang mit der Gesamt- gestaltung der Kirche stehen. Ein Raum in überschaubarer Größe, zu ebener Erde, separat beheizbar, und mit einer besonderen Ausstrahlung würde entstehen. Er könnte als Winterkirche für die Kirchengemeinde dienen und darüber hinaus als Ort für kleinere Veranstaltungen, wie etwa Versammlungen, Lesungen oder für kleine Konzerte zur Verfügung stehen.

Sanitäre Einrichtungen und Teeküche

Dazu gibt es verschiedene überlegungen zum Standort:
  • im Raum unterhalb der Empore
  • im Turm
  • außerhalb der Kirche

Der Turm

In den vergangenen zehn Jahren wurden am und im Turm wesentliche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Vom September 2004 bis März 2005 fanden umfangreiche Reparaturarbeiten im Turminnern statt, die über zwei AB-Maßnahmen geleistet wurden. Dabei handelte es sich um die Stabilisierung bzw. Ausbesserung der drei Ebenen und der mit ihnen verbundenen Treppen. Nach vielen Jahren wurde damit wieder eine sichere Turmbesteigung möglich Im Sommer 2005 erfolgte die Neueindeckung des Turmes und eine Sanierung des oberen Teils seiner Fassade.

Im Jahre 2009 erhielt die Kirche einen neuen Elektro-Hausanschluss über ein Erdkabel. In diesem Zusammenhang war die Installation eines Zähler- und Sicherungsschrankes im Turm und die Errichtung zweier Pollerlampen am Gehweg. Die Elektrik im Turm und die Stromverbindungen zum Kirchenschiff wurden modernisiert. Außerdem wurden neben der Eingangstür zwei neue Außenlampen angebracht.

Im Mai 2010 konnten wir unser lange geplantes Vorhaben, die Glocke auf die Ebene der Schalllöcher zu verbringen, endlich verwirklichen. Dazu zählt die Errichtung eines neuen Glockenstuhls, die Installation eines elektrischen Glockengeläuts und einer elektronischen Zeitsteuerung.

6. Ausblick

Möge diese Kirche wieder lebendige Mitte des Ortes werden, belebt durch viele Hermersdorfer und ihre Gäste.
Wir wollen sie mit Leben und guten Geist füllen.
Ein weiter Raum liegt vor uns.
Für jeden Einzelnen.
Die geöffnete Eingangstür der Kirche lädt uns dorthin ein.

ausblick
Stand August 2013